Web of Science

Das Web of Science (ehemals bekannt als ISI Web of Knowledge) ist ein kostenpflichtige Plattform mit mehreren wissenschaftlichen Online-Zitations- und Literaturdatenbanken. Ursprünglich erstellt vom Institute for Scientific Information (ISI), wurde es 1992 von Thomson Reuters gekauft. 2016 kaufte Clarivate den Geschäftsbereich Intellectual Property and Science mit den wissenschaftlichen Datenbanken.

Das Web of Science ist eine Recherche-Oberfläche, in der der Anwender in verschiedenen Literatur- und Zitationsdatenbanken nach relevanter wissenschaftlicher Literatur aus akademischen Zeitschriften, Konferenzberichten und anderen Dokumenten suchen können. Viele wissenschaftliche Bibliotheken haben teure Lizenzverträge mit Clarivate abgeschlossen, die den Zugang für die Angehörigen ihrer Einrichtung ermöglichen.

Die früher als Web of Science bezeichnete Zitationsdatenbank nennt sich mittlerweile Web of Science Core Collection (Web of Science CC).[1]

Neben bibliographischen Basisangaben lässt sich auch untersuchen:

  • welche Artikel im ausgewählten Datensatz zitiert werden;
  • welche anderen Artikel den ausgewählten Datensatz zitieren.

Bei der Indexierung werden folglich auch Angaben in Fußnoten, Anmerkungen und in Literaturverzeichnissen eines Artikels analysiert und im Web of Science eingetragen. Mit der Zitationsanalyse werden Maßzahlen für die wissenschaftliche Bedeutung eines Artikels oder eines Autors und weitere bibliometrische Daten ermittelt (vgl. Impact Factor, der sich auf die Ebene der Zeitschriftentitel bezieht, und h-Index, der den wissenschaftlichen Einfluss des Autors erfasst).

Die Zitationen sammelte ab 1945 im naturwissenschaftlichen Bereich der Science Citation Index (SCI), ab 1956 im sozialwissenschaftlichen Bereich der Social Sciences Citation Index (SSCI) und ab 1975 ebenfalls im geisteswissenschaftliche Bereich der Arts and Humanities Citation Index (A&HCI). Die Indizes liegen auch in gedruckter Form vor. Später kam die Erfassung der Konferenzliteratur im Conference Proceedings Citation Index (ab 1990) und seit 2005 von Büchern im Book Citation Index hinzu.

Die Web of Science CC hat gegenüber den reinen Fachdatenbanken (Chemical Abstracts, MEDLINE, BIOSIS, INSPEC, MLA International Bibliography, EconLit etc.) den Vorteil der Interdisziplinarität, also des breiten Fächerspektrums von Medizin, Natur-, Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Allerdings sind die verschiedenen Publikationsformen sehr unterschiedlich vertreten. So fehlen Artikel aus Kongressberichten bis 1990 beinahe vollständig. Die sachliche Erschließung ist rudimentär (unausgereift) und basiert auf der Kategorisierung der Zeitschrift und den Autorenstichwörtern. Abstracts gehen nur bis 1991 zurück.

Des Weiteren unterscheidet sich beispielsweise in den Geisteswissenschaften das Publikationsverhalten von demjenigen, das im Bereich Science, Technology, Medicine (STM) üblich ist. Während die wissenschaftliche Kommunikation in letzteren hauptsächlich auf dem Gebiet der Zeitschriftenartikel stattfindet, spielt in ersterem nach wie vor die Veröffentlichung in Form von selbstständigen Schriften (Monografien) eine wichtige Rolle, die im Web of Science unterrepräsentiert sind und erst ab 2005 erschlossen werden.

Weiterhin sind einige bibliographische Angaben in den Artikeln nicht einheitlich eingetragen. So können beispielsweise Artikel, die in der Schweiz erschienen, mit der Herkunft Switzerland oder Suisse indexiert worden sein. Auch Abkürzungen wie FRG (Federal Republic of Germany, also Bundesrepublik Deutschland) oder GDR (German Democratic Republik, also Deutsche Demokratische Republik) werden teilweise neben der Bezeichnung Germany verwendet.

  1. Web of Science Core Collection. In: wokinfo.com. Thomson Reuters, archiviert vom Original am 6. Februar 2016; abgerufen am 2. Januar 2021 (englisch).

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